»Geld im Sack und nimmer Not«
Kulturgeschichtliche Studien zum literarischen Homo oeconomicus
Wunderlich, Werner
ISBN 978-3-03909-044-0
1. Auflage
erschienen in 2007
Sprache D
230 Seiten
gebunden
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Zum Buch
Dagobert Duck und Hans im Glück – der eine kann nicht genug haben, der andere ist als Habenichts glücklich. Dabei verfolgen beide wirtschaftliche Interessen und befolgen ökonomische Regeln, eigennützig und auf ihren Vorteil bedacht. Indes lässt sich der Dollartrilliardär von Rationalität leiten, während der Tauschhändler ein ums andere Mal aus Unvernunft handelt. Erfolgreich aber wähnen sich letztlich beide. Zwischen diesen zwei gegensätzlichen Vertretern des «homo oeconomicus» bewegen sich die »Fallstudien« des Buches von Werner Wunderlich. Er porträtiert verschiedene Typen und Figuren, von deren wirtschaftlichem Planen und Handeln Literatur seit dem frühen Mittelalter erzählt. Er greift das Sujet «Der literarische Homo oeconomicus», das er vor Jahren in einem von ihm herausgegebenen Sammelband schon einmal behandelt hat, erneut auf und stellt es an einigen ausgewählten Beispielen dar.
Wer schon immer wissen wollte, was die Milchmädchenrechnung enthält und wieso das barocke Symbolbild des «homo oeconomicus» eine Frau ist, wie die Volkswirtschaft des Schlaraffenlandes funktioniert und wie Eulenspiegel seine Geschäfte abwickelt, wie Obelix es zum Unternehmer gebracht hat und warum Maecenas eigentlich ein Sponsor ist, der sollte zu diesem kulturgeschichtlich fundierten, aber auch amüsanten Buch greifen.
- Der Homo oeconomicus – Dogmengeschichtlicher Begriff und kulturgeschichtliche Bedeutung
- Figur und Typus – Cesare Ripas Economia
- Schwankhafte Unternehmerethik – Ein Ehemann und Handelsmann vom Bodensee
- Ökonomische Realität im Wolkenkuckucksheim – Die Milchmädchenrechnung
- Profit für Seelenheil und Reichswohl – Der königliche Kaufmann Gerhard aus Köln
- Im Paradies des Nullwachstums – Das Schlaraffenland
oder eine ökonomische Vision der «Verkehrten Welt» - Lug und Trug, List und Tücke – Eulenspiegels Geschäfte
- Der perfekte Tausch – Immobilienhandel bei den Schildbürgern
- Vom Reichtum der Besitzlosigkeit – Hans im Glück der Einfalt
- Onkel Dagoberts Liebe zum Geld – Der «Homo oeconomicus maximus»
- Maecenas & Co – Der Homo oeconomicus als Förderer von Kunst und Kultur.
Urteil der Presse
«Ein sehr beachtens- und bedenkenswerter Überblick, der einlädt, die Beziehungen zwischen Wirtschaft und Literatur [...] zu untersuchen, zu wechselseitigem geistigem Nutzen.»
FABULA, Zeischrift für Erzählforschung, Band 51, Heft 1/2, 2010
Der Autor
Werner Wunderlich, Prof. Dr. phil. habil., ist Germanist und Mediävist, Inhaber des Lehrstuhls «Medien und Kultur» und Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen.
Er ist Mitglied der Medieval Academy of America, des internationalen PEN-Clubs, der Humboldt-Gesellschaft und anderer wissenschaftlicher bzw. kultureller Vereinigungen.
Vom Autor erschienen sind Publikationen zu den Forschungs- und Lehrgebieten Mediengeschichte, Literatur des Mittelalters und Mittelalter-Rezeption, Stoff- und Motivgeschichte in Literatur und Oper, Wirtschaft und Kultur; er ist als Publizist, Essayist und Glossenschreiber für Verlage, Zeitungen, Zeitschriften und Opernhäuser tätig.
Vom gleichen Autor:
Thommen/Wunderlich: Mozart für Manager – Führungsrollen und Führungsstile in der Zauberflöte